Von Fritz und Franz

© 2018 Friedrich Haugg

Es begab sich, dass Fritz und sein Schwager Franz gemeinsam nach Italien fahren würden, in einigen Monaten. Bedauerlicherweise konnte keiner von ihnen italienisch.

Fritz beschloss, die Zeit zu nutzen. Er besorgte sich Bücher über Grammatik und zwei ganze Sprachkurse von Langenscheidt und Pons. Er lernte intensiv und konnte bald die unregelmässigen Verben, wie sein, haben, können, müssen, gehen und so fort perfekt konjugieren, Präsens, Imperfekt, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur 1, Futur 2, Konjunktiv und weiteres bereiteten im bald schon keine Probleme mehr. Ein paar Eigenarten mit der Verwendung von in, bei, auf, unter etc. entzogen sich einer systematischen Regel. Das störte ihn, aber auch das konnte er bald beherrschen. Schwieriger war es, die richtigen Wörter mit ihren Geschlechtern zu lernen. Die Katze war männlich und ähnliche Ungereimtheiten.

So gerüstet, trafen sie sich im schönen Italien. Fritz musste sich eingestehen, dass er nicht allzu viel von dem verstand, was die Italiener sagten. Aber auch seine Antworten erzeugten nur Kopfschütteln.

Dies verstand er aber, was eine Italienerin zu ihnen sagte: 'Franz, tu parli un ottimo italiano, ma tu, Fritz, hai molto da imparare.'. Er müsse, im Gegensatz zu Franz, noch eine Menge lernen.

" Wie hast du das gemacht, lieber Schwager?"

"Ich habe mir einen Italiener gesucht, und von ihm 50 Redewendungen auswendig gelernt. Und die Aussprache geübt."

"Das ist alles?"

"Natürlich. Die Menschen kommen zu 90% damit aus."

Ich muss noch viel lernen, dachte Fritz.